Wer sich nicht abhebt, wird gelöscht!
„Hey ChatGPT, schreib mir einen Markenclaim.“
Und zack:
Da steht er, professionell klingend, glattgebügelt, völlig belanglos.
Wir leben in einer Welt, in der selbst Maschinen bessere Texte schreiben als der durchschnittliche Junior-Texter. Wo Logos mit einem Klick generiert werden. Wo Content-Fließband statt Markenkern regiert. Willkommen im KI-Zeitalter – wo jeder alles sagen kann, aber kaum jemand noch weiß, wofür er steht.
Der große Gleichmacher: Künstliche Intelligenz!
Künstliche Intelligenz demokratisiert Kreativität – das klingt erstmal gut. Doch was dabei oft rauskommt, ist ein Einheitsbrei aus Buzzwords, Buntheit und beliebiger Begeisterung.
Marken fluten die Welt mit austauschbaren Botschaften wie: „Wir machen die Welt besser“, „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, „Im Mittelpunkt steht der Mensch“.
Ach ja? Und was genau unterscheidet dich dann von 500 anderen Marken, die exakt dasselbe sagen?
Spoiler: Nichts!
Marke, Mehrwert, Begehrlichkeit – klingt altmodisch? Gut so.
Eine Marke ist keine Laune des Algorithmus. Sie ist ein Statement. Ein Versprechen. Und manchmal auch eine Kampfansage.
Marke heißt: Ich weiß, wer ich bin – auch wenn es unbequem ist.
Mehrwert heißt: Ich biete mehr als das, was du sofort siehst.
Begehrlichkeit heißt: Ich bin nicht für alle – aber für die Richtigen – unwiderstehlich.
Das Problem?
Viele Unternehmen wollen allen gefallen. Und gefallen damit niemandem mehr.
Austauschbarkeit ist kein Unfall. Es ist Feigheit.
Es ist nicht die KI, die Marken seelenlos macht – es sind die Entscheider, die lieber auf Nummer sicher gehen.
Die lieber schauen, was der Wettbewerb macht, statt sich zu fragen: Was macht UNS einzigartig?
Klartext: Wer sich nicht traut, Haltung zu zeigen, wird früher oder später von Marken ersetzt, die genau das tun.
Relevante Kommunikation braucht Reibung.
Die Jagd nach Klicks, Likes und „Freunden“ führt zur größten Kommunikationskatastrophe unserer Zeit: Konfliktvermeidung.
Dabei entstehen Begehrlichkeiten nicht durch Harmonie, sondern durch Kante.
Eine starke Marke muss nicht allen gefallen. Sie muss nur den Richtigen etwas bedeuten.
Deshalb: Mut zur spitzen Positionierung. Mut zur Meinung. Und vor allem – Mut zur Wiedererkennbarkeit.
Die richtigen Kanäle? Vergiss die Frage.
Ob Social Media, Newsletter oder KI-gesteuerter Chatbot – entscheidend ist nicht wo, sondern wie. Wer seine Markenidentität nicht klar definiert hat, wird überall irrelevant sein. Wer sie lebt, kann sogar auf TikTok Haltung zeigen.
Die Kanäle sind austauschbar. Deine Identität ist es nicht.
Fazit:
Wer heute Everybody’s Darling sein will, ist morgen Nobody’s Brand.
Künstliche Intelligenz wird Marken nicht ersetzen – aber sie wird die ersetzen, die keine sind.
No Standing – no Branding.
Wenn alles gleich aussieht, klingt und sich anfühlt, gewinnt der, der anders ist. Der, der sich traut, klar zu sagen: „Das bin ich. Das bin ich nicht.“ Denn am Ende ist Markenidentität keine Frage der Technologie.
Sondern des Mutes.



